das 8. gebot

werner may   im paradies   17309 fahrenwalde   werner(at)paradies-auf-erden.de

Das 1. Gebot
Das 2. Gebot
Das 3. Gebot
Das 4. Gebot
Das 5. Gebot
Das 6. Gebot
Das 7. Gebot
Das 8. Gebot
Das 9. Gebot
Das 10. Gebot



















































































































































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Du sollst nicht falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten

weder durch Lüge,
noch falsche Aussage, oder Verleumdung, Wort- oder Treubruch, noch Meineid.“


Was wird durch das achte Gebot verboten?

Durch das achte Gebot werden verboten:

falsches Zeugnis (a),

falsche Anklage (b),

alle Lügen, auch Scherz- und Notlügen (c),

Verleumdung (d),

Ehrabschneidung (e),

falscher Argwohn (f),

freventliches Urteil (g),

Ohrenblasen (h).


(a) Sprüche 19,5+9: Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft, und wer Lügen redet, entkommt nicht. — Wer Lügen redet, geht (geistig) zugrunde.

(b) Sprüche 19,28: Ein ungerechte Zeuge verlacht das Gericht, und der Gottlosen Mund verschlingt die Ungerechtigkeit.

(c) Leviticus 19,11: Ihr sollt nicht lügen.
Epheser 4,25: Darum legt ab die Lüge, redet Wahrheit ein jeder mit seinem Nächsten; denn wir sind Glieder untereinander.

(d) Jacob 4,11: Verleumdet einander nicht Brüder! Wer den Bruder verleumdet oder seinen Bruder richtet, der verleumdet das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht Befolger, sonder Richter des Gesetzes.

(e) Sprüche 4,24: Tue von dir ein böses Maul und verleumderische Lippen lass fern sein von dir.

(f) Zacharias 8,17: Keiner denke Böses wider seinen Nächsten in seinem Herzen.

(g) Römer 14,4: Wer bist du, der du einen fremden Knecht richtest? Seinem Herrn steht und fällt er; er wird aber stehen; denn Gott ist mächtig, ihn stehend zu erhalten.

(h) Sirach 28,15: Der Ohrenbläser und Zweizüngler wird verwünscht; denn unter vielen, die im Frieden leben, richtet er Verwirrung an.


Was wird durch das achte Gebot befohlen?

Durch das achte Gebot wird befohlen:

die Wahrheit (a),

die Aufrichtigkeit in euren Reden und Handlungen (b),

die Verteidigung des guten Namens des Nächsten (c),

die Widerrufung der Ehrabschneidung.


(a) Epheser 4,25: Redet Wahrheit ein jeder mit seinem Nächsten!

(b) Philipper 1,9-10: Um das bitte ich, dass eure Liebe mehr und mehr zunehme an Erkenntnis und in allem Verständnis, damit ihr das Bessere prüfen könnt, so dass ihr rein und ohne Tadel seid, auf den Tag Christi.

I. Petri 2,21-22: Christus hat für uns gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr Seinen Fußstapfen nachfolgt — Er hatte keine Sünde begangen; und kein Trug fand sich in Seinem Munde.

(c) Sprüche 31,8-9: Tue deinen Mund auf für den Stummen im Gericht gegen alle Gesetzesübertreter. Tue deinen Mund auf und schaffe Gerechtigkeit und Recht den Bedrängten und Armen.

Im weiteren natürlichen Sinne werden darunter verstanden die Treulosigkeiten, Tücke und böse Anschläge gegen jemanden aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel: aus Feindschaft, Hass, Neid, Eifersucht usw.; denn dieses Böse verbirgt eine Bezeugung des Falschen in sich.

Nun folgt, was Ich in der "Geistigen Sonne"1 über das 'falsche Zeugnis geben' gesagt habe durch den Apostel Johannes:

Dieses Gebot ist über alle Maßen wichtig und umfasst alle menschlichen Sünden und Schwächen: Man soll nicht anders sprechen, als man denkt und nicht anders handeln.


Geistig genommen:

wenn man die Wahrheit oder Gottes Gesetz kennt, so soll man nicht zum Nächsten anders handeln, als zu Gott. Gott spricht: "Wer da betet, der bete im Geiste und in der Wahrheit", wer aber betet und handelt gegen die Erkenntnis der Wahrheit, der gibt ein falsches Zeugnis mit dem Munde Gott gegenüber. Wer die Sünden begeht, die in diesem Buche angeführt sind, der betet nicht im Geiste und in der Wahrheit, sondern er lügt, denn nur dann hat das Gebet einen Wert vor Gott, wenn man sich vor den folgenden Sünden schützt:

Gott verabscheut: Lieblosigkeit, Unbarmherzigkeit, Unduldsamkeit, Rohheit gegen die Mitmenschen und Tiere, ferner: feindselige Gesinnung, Egoismus, Heuchelei, Hochmut, Herrschsucht, Rechthaberei, Unterdrückung des Mitmenschen (auch Dienstboten), Betrug, Schwindel, Übervorteilung, Fluchen, Zorn, Rachegesinnung, Hass, Streitsucht, Verleumdung, Ehrabschneidung, Ausrichtung und Urteil über Nächsten (Betschwesterneigenschaft), Lauheit in göttlichen Sachen, Luxusliebe, Tanz- und Sauflust, Großtuerei, Selbsterhebung, Prahlsucht, Äußerlichkeit in Liebeswerken, damit die Welt davon schreibt und spricht, Eigen- und Genußsucht, Wollüstigkeit, Weltliebe, überhaupt alles, was nicht aus Gottes-, sondern Eigenliebe getan wird.


Im geistigen Sinne

wird unter falsch zeugen verstanden: Du sollst nicht durch Irrlehren deinen Nächsten oder Bruder um sein Seelenheil bringen, ihn somit nicht überreden, dass das Falsche des Glaubens, das Wahre des Glaubens sei und dass das Böse des Lebens, das Gute und Richtige des Lebens sei, gemeint ist es jedoch so, dass jenes und dieses geschieht aus Vorbedacht (oder aus Gottlosigkeit), nicht aber aus Unkenntnis der Wahrheit, somit, dass es geschieht, nachdem man erkannt hat, was wahr und gut ist, nicht aber vorher, denn der Herr sagt:
Johannes 9,41: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde, nun ihr aber sprecht: Wir sehen, so bleibt eure Sünde.

Dieses Falsche wird im Wort verstanden unter der Lüge und Vorbedacht unter dem Trug in folgenden Stellen:

Jesajas 28,15: Wir schlossen mit dem Tode einen Bund und machten mit der Hölle ein Gesicht (im Wirken des Bösen), wir setzten in Lüge unsere Zuversicht und bargen uns in Falschheiten.

Jesajas 30,9: Ein Volk des Aufruhrs sind sie, lügnerische Söhne, sie wollen nicht hören das Gesetz Jehovas.

Jeremias 8,10: Vom Propheten bis zum Priester, jeder geht mit Lüge um.

Micha 6,12: Die Bewohner reden Lüge und die Zunge ist voll Truges in ihrem Munde.

Psalm 5,7: Verderben wirst du die, so Lüge reden, den Mann des Truges verabscheut Jehova.

Jeremias 9,4-5: Sie lehrten ihre Zungen Lügen reden, ihr Wohnen ist in Truges Mitte.

Weil unter der Lüge das Falsche verstanden wird, darum sagt der Herr bei Johannes 8,44: Der Teufel redet die Lüge aus seinem Eigenen.

Die Lüge bedeutet Falsches und lügenhafte Rede auch in folgenden Stellen bei den Propheten Jeremias, Hesekiel, Hosea, Nahum, und David.

Du sollst kein falsches Zeugnis geben, ist einfach gesprochen: Du soll zu jeder Zeit dich in der Wahrheit zu erhalten suchen; denn nur in und durch die Wahrheit allein kannst du bestehen, um deinem Nächsten das zu geben, was auch ihn in die Wahrheit einführt, um dann dadurch Mir, seinem Vater, dienen zu können.


Im himmlischen Sinne

wird unter falsch zeugen verstanden: du sollst die Liebe zu Gott und dem Nächsten deines Bruders nicht durch böses und falsches Gerede in Böses und Falsches, in verkehrte Liebe verwandeln, indem der Herr und Sein heiliges Wort gelästert, und so die Wahrheit, die Jesus Selber in Seinem Worte und Seiner Lehre ist, in Unwahrheit verdreht und so aus dem Herzen der Menschen verdrängt wird.

Umgekehrt wird unter zeugen in diesem Sinne verstanden die Wahrheit reden, und unter dem Zeugnis die Wahrheit selbst; woher auch kommt, dass die zehn Gebote das Zeugnis heißen. Und weil der Herr die Wahrheit Selber ist, so sagt Er von Sich, dass Er zeuge, dass der Herr die Wahrheit selbst sei. Und dass Er Zeuge von Sich sei.

Jeder Mensch liebt, dass sein Nächster ihn in aller Ordnung behandle, ihn nicht anlüge, ihm nicht Unangenehmes nachrede, ihn nicht verleumde, ihm nicht Handlungen anhänge, die er nicht begangen hat, ihn nicht durch Lügen zum Besten, zum Narren halte, ihn nicht durch falsche Angaben beschwindle und betrüge, ihn nicht durch einen Meineid um Ehre und Vermögen oder persönliche Freiheit bringe, ihn nicht durch böses Nachreden um Ansehen, Kredit und Menschenwürde bringe usw.

Seht, alles dieses und noch Mehreres ist im achten Gebote gegen den Nächsten zu tun verboten, daher nehmt euch in Acht, dass ihr nie etwas zum Nächsten oder vom Nächsten redet, was ihm Schaden, Schande und Verachtung vor den anderen Menschen einbringe! Denn Ich euer Gott und Richter wohne sowohl in euch, wie im Nächsten, und habe in jedes Gebot die Strafe und Belohnung gelegt und niemand wird davon ausgeschlossen, weil der Richter in jedem Gebote schon inhaltlich ist, weil die Strafe oder Belohnung in der Tat liegt.

Die, welche Falsches reden aus Betrug oder Vorsatz und es mit dem nachgemachten Tone geistiger Neigung vortragen, und mehr noch, wenn sie Wahrheiten aus dem Worte einmischen, und so diese verfälschen, wurden von den Alten "Zauberer" genannt; dann auch Pythons und Schlangen des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen. Solche Heuchler oder Falschredner sind Menschen, die hinterrücks Böses sinnen, während sie im Gesicht schmeicheln und einem Ehre antun.

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1Kundgabe an Jakob Lorber